Sicherer Umgang mit sozialen Netzwerken

13.12.2016

Die sozialen und beruflichen Netzwerke gehören zu den am schnellsten wachsenden Online-Aktivitäten überhaupt. Wie jede fortgeschrittene Technologie so hat auch Social Media seine Vor- und Nachteile. So wie man hier z.B. selbst Informationen finden kann, ist es für andere Nutzer auch möglich, Informationen zu finden, welche wiederum zweckentfremdet und missbraucht werden können.

Social Media Awareness ist daher in der heutigen Zeit eine der höchsten Prioritäten zum Schutz von Unternehmen, des Individuums und der Privatsphäre.

Höchstpersönliche private Daten, sensible Unternehmensdaten und weitere Informationen landen viel zu oft im Netz und stellen ein Sicherheitsrisiko dar.

Risikofaktor Nummer Eins in den sozialen Netzwerken ist die Preisgabe der eigenen Identität und die hiermit verbundenen privaten Informationen. Cyber-Kriminelle können solche Daten sammeln und für kriminelle Zwecke verwenden. Social Media Awareness ist ein Schritt hin zur eigenen Sicherheit. Das Internet ist eine Brutstätte für Kriminelle, denen es oft viel zu einfach gemacht wird. Passwortdiebstahl, ID-Diebstahl, den Hackern sind keine Grenzen gesetzt, sofern man diese nicht selber setzt. Social Media Awareness arbeitet daran, das Verhalten des Nutzers der sozialen Netzwerke zu ändern und das Hauptaugenmerk auf die Sicherheit der eigenen Daten zu legen.

Auch wenn ein Nutzer selbst keine sensiblen Informationen postet, so kann, z.B. durch Tagging diese Information (Aufenthaltsort, Aktivität, reale Namen, wenn der Nutzer ansonsten ein Pseudonym nutzt, Geburtsdatum in “Happy Birthday” Postings, und vieles Weitere) der Öffentlichkeit zugänglich sein. Man kann nicht verhindern, was Facebook- oder Snapchat-Freunde posten, daher sollte sich die Sicherung der Privatsphäre auch auf die Überwachung der direkten Verbindungen und „Freunde“ konzentrieren.

Scams auf Social Media

Scams sind in den sozialen Netzwerken sehr verbreitet. Jeder Facebook-Freund kann theoretisch morgen zur Gefahr für die eigene Sicherheit werden, wenn sein Konto gehackt wurde und dieser Zugang zur Liste der Verbindungen gibt, sowie sämtlichen Daten, die ansonsten nur Freunden bekannt sind. Wohnort und Geburtsdatum sind die ersten Daten, die man für andere unsichtbar halten sollte, auch für die eigenen Freunde.

Die Webseiten selbst legen keinen allzu großen Wert auf Datenschutz. Jeder Nutzer stimmt zunächst den AGB zu, diese befreien den Betreiber der Webseite von einem großen Teil der Sorgfaltspflicht und legen die Verantwortung für Inhalte und Datenschutz in die Hände des Nutzers.


Reichenlisten: Millionäre und Milliardäre in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz

30.11.2016

Ist die Veröffentlichung von Vermögensinformationen und Details durch die Presse und Medien, sowie privaten Blogs und Foren zulässig?

Manch einer würde sich gerne in einer der zahlreichen und jährlich erscheinenden Reichenlisten wiederfinden; andere wiederum eher nicht.

Renommierte Magazine und Medien wie beispielsweise Manager Magazin, Bilanz, Forbes, Magazin, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Die Welt, Wikipedia, Der Spiegel und viele andere Online und Print Medien publizieren oder zitieren sogenannte Reichenlisten. Lokale Newsportale und Zeitungen publizieren ebenfalls solche Listen wie z.B. „Die Reichsten aus NRW“, „Die reichsten Düsseldorfer“, „Die Reichsten aus Niedersachsen“ und so weiter.

Ist die Veröffentlichung in Reichenlisten nun zulässig oder kann man dagegen etwas tun?

Manch einem Vermögenden ist eine derartige Veröffentlichung und Zurschaustellung jedoch ein Dorn im Auge. In der jüngsten Vergangenheit sind einige Fälle publik geworden, wo sich manch einer versucht hat dagegen juristisch zur Wehr zu setzen.

Beispielsweise versuchte ein Unternehmer aus der Lebensmittelindustrie vor einigen Jahren sich per Unterlassungsklage gegen die Veröffentlichung seines angeblichen Gesamtvermögens im Manager Magazin zur Wehr zu setzen: Leider jedoch ohne Erfolg.

Das damals zuständige Landgericht verneinte dies allerdings mit der Begründung: „Eine mit der Veröffentlichung verbundene Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts sei nicht zu erkennen. Das Vermögen, das Personen insbesondere durch ihre erfolgreiche Unternehmertätigkeit erwerben, trägt zur erheblichen Bekanntheit und zur zeitgeschichtlichen Bedeutung der Betroffenen bei. Das öffentliche Interesse an der Berichterstattung über solche Personen gibt der Pressefreiheit Vorrang vor dem Schutz der Privatsphäre. Insbesondere dann, wenn weitere Details zum Vermögen und/oder zum Lebensstil der Betroffenen bereits durch andere Quellen der Öffentlichkeit bekannt bzw. einfach und schnell in Erfahrung zu bringen sei.“

Anders mag das Urteil möglicherweise ausfallen, wenn ein Vermögender stets darauf bedacht war, Privates auch privat zu halten und die Öffentlichkeit stets gemieden hat. Dies ist leider in vielen Fällen nicht der Fall, da so manch einer ganz bewusst die Öffentlichkeit sucht, um auf sich aufmerksam zu machen und seinen „Marktwert“ zu steigern. Die sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter & Co. tragen das Ihrige dazu bei.

„Große Vermögen sind keine reine Privatsache!“

Das Landgericht blieb beim vorgenannten Fall dabei, dass Vermögen ab einer bestimmten Größe „von der Privat- in die Sozialsphäre“ übergehen.

Bei den Vermögensangaben handelt es sich in der Regel um grobe Schätzungen der jeweiligen Redakteure bzw. Journalisten. In den aller seltensten Fällen stimmen die Angaben mit den tatsächlichen Vermögenswerten überein. Dies kann man nun durchaus zum Anlass nehmen und juristisch gegen eine fehlerhafte Veröffentlichung vorgehen. Allerdings setzt dies voraus, dass man dann u.U. gegenüber dem Gericht die wahren Vermögenswerte komplett offenlegen muss. Hinzu kommt, dass man mit einer Klage auch immer das Interesse der Öffentlichkeit erregt … was wiederum kontraproduktiv für den Schutz der Privatsphäre ist.

Damit man als Betroffener zielgerichtet und bestmöglich gegen die Veröffentlichung seines Namens und seiner Vermögenswerte vorgehen kann, so muss man zunächst auch wissen, auf welchen Listen man letztendlich geführt wird und wie die dort getätigten Angaben sind. Diese Erkenntnis kann nur eine umfassende Onlinerecherche beispielsweise im Rahmen eines OSRINT – Open Source Risk Intelligence Prozesses bringen. Hierbei werden erfahrene Analysten und Researchexperten damit beauftragt eine weitestgehend komplette Aufstellung aller Listen in Onlinemedien zu erstellen; nebst Nachweise zu den Quellen durch entsprechende Screenshots und Url – Adressen.

Unzählige Onlinemedien publizieren oder zitieren, mal mehr und mal weniger genau, die Listen der reichsten Menschen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und anderen Ländern.

Einige wenige Beispiele sind hier exemplarisch aufgeführt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_500_reichsten_Deutschen

https://de.wikipedia.org/wiki/The_World’s_Billionaires

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_300_Reichsten_in_der_Schweiz_und_Liechtenstein

https://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_der_reichsten_Deutschen

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_reichsten_Österreicher

TOP10 Liste “Die reichsten Österreicher in 2010”

TOP100 Reichenliste Deutschland 2010

TOP100 Reichenliste Deutschland 2013

http://forbes.at/die-forbes-reichenliste-2016/

http://www.affenblog.de/die-100-reichsten-internet-unternehmer/

http://www.trendtop500.at/die-reichsten-oesterreicher/

Liste der 500 reichsten Deutschen – Wikipedia

http://financial-personal-trainer.trust-wi.de/2015/01/reichsten-deutschen-2015-top-100-werden-mit-aktienfonds-immer-reicher/

http://www.trust-wi.de/reich-reicher-am-reichsten/die-100-reichsten-deutschen-serie-teil-i.html

http://immobilien.trust-wi.de/2014/01/die-reichsten-deutschen-in-2014-teil-1/

http://karriere-mit-stil.trust-wi.de/2013/01/die-reichsten-deutschen-2013-teil-1/

http://www.bilanz.ch/300-Reichste-live?view=Rangliste&page=list&row_pos=&sel_jahr=v13

http://www.spiegel.de/wirtschaft/reichen-ranking-quandt-familie-leidet-unter-dem-vw-skandal-a-1056316.html

http://www.manager-magazin.de/lifestyle/artikel/die-reichsten-deutschen-2013-albrecht-schwarz-reimann-klatten-a-926667-12.html

http://www.businessinsider.de/forbes-liste-die-reichsten-deutschen-2016-3

https://www.welt.de/wirtschaft/article145987961/Der-unsichtbare-Club-der-500-reichsten-Deutschen.html

http://www.netstudien.de/reichsten-vermoegen-deutschland.htm#.WDdXUneX_BI

http://www.netstudien.de/reichsten-vermoegen-deutschland-1913.htm#.WDdXaHeX_BI

https://www.welt.de/wirtschaft/article114003352/120-geheime-Milliardaere-in-Deutschland.html

https://gesetz-kaufen.de/tag/reichenliste

https://www.vermoegenmagazin.de/reichsten-promis/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181482/umfrage/liste-der-top-25-milliardaere-weltweit/

Die Reimanns sind die reichsten Deutschen

http://www.bilanz.ch/das-sind-die-reichsten-deutschen-der-schweiz-507750

http://www.huffingtonpost.de/2014/01/20/vermoegen-geld-reichsten-menschen_n_4633159.html

http://www.gruenderszene.de/allgemein/deutschlands-reichste-internet-investoren

http://www.aktienhistoriker.de/reichedeutsche

http://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/die-reichsten-deutschen100~print.html

http://www.stimme.de/heilbronn/wirtschaft/Sag-wo-die-Millionen-sind;art2088,3744945

Bei den vorgenannten und exemplarisch aufgeführten Quellen ist gut erkennbar, dass nicht nur renommierte Magazin und Redaktionen sich dem Thema angenommen haben, sondern auch viele lokale Redaktionen und zum Teil auch private Blogs und Foren sich für diese Angaben interessieren.

Der Mensch ist von Natur aus neugierig und sensationslüstern. Man möchte mitreden können, wieviel denn Familie X gegenüber der Familie Y wert sei oder im Laufe ihres Lebens verdient hat. Bei manchem Leser bzw. Betrachter der Reichenlisten spielt vielleicht auch der Neid eine nicht unbedeutende Rolle und hier ist steckt u.U. auch die Gefahr bzw. das Risiko. Gemäß des verwirrten Gedanken: „Warum haben die soviel und ich so wenig?“ oder „Die haben doch genug, die können auch etwas abgeben!“ oder „Ich bin mal gespannt, was denen das Leben ihres Kindes wert ist!“

Soll heißen: Auch Kriminelle schauen sich solche Reichenlisten an, um ggf. im ersten Schritt einen „guten Überblick“ zu erhalten, bei wem es sich lohnen würde einzubrechen oder wen man u.U. gar entführen oder erpressen könnte.

Letztendlich bleibt unter dem Strich nur eines: „Reichtum verpflichtet … sich auch um ein angemessenes privates Sicherheitsmanagement zu kümmern. Zum Schutz der Privatsphäre, der Identität, der Reputation, der Vermögenswerte und der Familienangehörigen!“


Sicherheit für das Family Office und Familienbüro; Family Office Security & Protection

21.09.2016

Wohlhabende Familien betrauen heute in einigen Ländern zunehmend Family Offices mit der Wahrung ihrer Interessen. Die Dienste, welche hier angeboten werden, umfassen z.B. Buchhaltung, Kundenbetreuung- und Verwaltung, Steuerangelegenheiten, Versicherungen oder Kapitalinvestition. Dem Angebot sind quasi keine Grenzen gesetzt. Oftmals operiert das Familienbüro auch aus dem Gebäude oder Anwesen der betreuten Familie heraus. Je mehr Dienste in der selben Hand liegen und je näher das Familienbüro der eigentlichen Familie ist, desto höher muss der Standard im Familienbüroschutz sein.

Die möglichen Bedrohungen für das Familienbüro

Familienbüros bestehen in allen Formen und Größen. Der Fakt, dass die Bezeichnung nicht geschützt ist, macht es möglich. Umso höher ist das Potenzial, dass es Lücken bei der Sicherheit gibt. Dasselbe Büro kann Dienste für eine oder mehrere Familien anbieten, es kommt zunächst sehr darauf an, welchen Anbieter man auswählt. Die Privatkundensicherheit umfasst auch den Bereich Family Office Security, mit von Experten angebotenen Sophisticated Premium Services.

Ein Familienbüro hat die Daten sämtlicher Mitglieder gespeichert. Sicherheitslücken, welche hier die Daten auch nur einer Person herausfließen lassen, gefährden gleich die ganze Organisation und alle anderen Mitglieder ebenso. Family Security Office wird bei den Experten sehr ernst genommen, denn die Gefahren sind vielseitig.

Das Internet bedeutet auch eine Gefahr für das Familienbüro

Cyber-Attacken werden zu einem immer größeren Problem. Die Online-Umgebung birgt gerade für hochkonzentrierte Datenquellen wie im Family Office bestimmte und besondere Gefahren. Nicht nur für die Familie selbst sondern auch für Kunden und Lieferanten, eben jegliche Daten, welche hier verwahrt werden. Natürlich weiß der Angreifer (Hacker), dass er hier in der Regel sehr vermögende Familien anvisiert, das Ziel der Attacken ist gleichzeitig auch sehr verletzbar. Die kleinste Lücke in der Datensicherheit bedeutet eine mögliche Attacke auf das Vermögen und jegliche weitere höchstpersönliche Werte. Im Zuge des Family Protection Office wird von Experten mit ausgefeilten Sicherheitstechniken und präventiven Maßnahmen zum Schutz der Familie gearbeitet.

Professioneller Schutz für das Family Office

Hochqualifiziertes Personal, welches speziell auf die Sicherheit und den Schutz von Privatpersonen und Vermögenswerten ausgebildet ist, arbeitet mit ständig verbesserten Methoden, um ebenjene Werte zu schützen, und das Familienbüro dem absoluten Minimum an Gefahr auszusetzen. Mit Sophisticated Premium Services stellt man sicher, dass dieser Schutz jederzeit und überall gewährt ist. Wenn eine Familie für hochwertige Dienste für die Verwaltung ihrer Angelegenheiten zu zahlen bereit ist, dann sollte gerade auch beim Thema Sicherheit nicht gespart werden. Vorsorge ist in diesem Fall tatsächlich besser, denn ist einmal der Schaden eingetreten, so kann das sehr weitreichende Konsequenzen haben, bis hin zum Verlust des kompletten Vermögens ohne Aussicht, diesen Verlust wieder ausgleichen oder zurückzuerhalten zu können.

 

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Für große, mittlere und kleine Unternehmen: Compliance & Sorgfaltspflicht

24.08.2016

Compliance ist ein sensibles Thema. Die Hauptmotive für die Einführung und Überwachung von Complianceregeln beruhen auf gesetzlichen Vorgaben und unternehmenspolitischen Richtlinien. Auch Geschäftsethik spielt eine wichtige Rolle.

Ein Chief Compliance Officer ist in Großunternehmen der Leiter der Abteilung Compliance, oftmals auch gleichzeitig Leiter Fraud & Risk Management. Die Verantwortung eines CCO ist groß und oft mit hohem eigenen Risiko behaftet. In der Regel wird der CCO von einem Stab hochqualifizierter Mitarbeiter unterstützt, den Compliance Officers und Risk Analysts.

Compliance Management ist die Überwachung der Regeltreue eines Unternehmens bzw. die Gesetzestreue, mit welcher die Compliance Prozesse implementiert und eingehalten werden. Die Geschäftsethik eines Unternehmens spielt eine große Rolle in der Vertrauenswürdigkeit eines Konzerns oder auch kleiner Unternehmen.Fast jedes zweite Unternehmen wird nach repräsentativen forensischen Erhebungen Opfer eines Wirtschaftsdelikt.

Complianceüberwachung in Mittelstandsunternehmen

Der Mittelstand hat oftmals nicht die Mittel, eine eigene Compliance Abteilung aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet nicht, dass man dort keine Compliancekultur pflegen kann. Was in großen Unternehmen Teil der Compliancekultur ist, nämlich dass jeder Mitarbeiter ein Training absolvieren muss, um das Bewusstsein für Complianceziele und Compliancerisiken zu wecken oder zu stärken, kann auch in kleineren Unternehmen durchgeführt werden. Schließlich sollte es zum Standardwissen eines jeden Mitarbeiters gehören, dass kleine Geschenke nicht die Freundschaft erhalten, sondern aus Gründen der Geschäftsethik weder verteilt noch angenommen werden sollten wenngleich man hier Vernunft walten lassen und durchaus Unterschiede machen kann, es kommt auf den Wert eines Geschenks an. Die Complianceziele sind eindeutig, die Prozesse und Einzelheiten müssen jedoch erst erlernt werden.

Unter Einhaltung der jeweiligen Gesetzeslage erstellt ein Unternehmen ein Complianceprogramm zur Verhütung von, unter anderem, Wirtschaftskriminalität, Geldwäsche, Geldfluss zu kriminellen Organisationen und Terrorismus. Eine Complianceorganisation ist hingegen eine unabhängige Organisation zur Überwachung der Regeltreue im Unternehmen. Ein seriöses Großunternehmen wird sich nebst staatlichen Prüfungen auch nicht gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen unterziehen und mit Complianceorganisationen zusammenarbeiten, um ein ständig aktuelles Complianceprogramm vorweisen zu können. Nicht zuletzt ist dies im Interesse des Unternehmens. Zu viele Geschäfte werden ohne ausreichende Prüfung abgeschlossen und können, neben finanziellen Verlusten auch weitreichende rechtliche Folgen haben.

Die Sorfgaltspflicht eines Unternehmens umfasst vielerlei Complianceprozesse, z.B. Due Diligence Complianceaktivitäten, die Prüfung neuer Kunden und die regelmäßige Prüfung von Bestandskunden sind nur einer der Standardprozesse. Die International Chamber of Commerce, ICC, gibt insbesondere zum Handel mit internationalen Partnern Richtlinien vor. Hierbei geht es um das Verhindern von Wirtschaftskrimininalität und anderen illegalen Aktivitäten und auch um Anliegen wie, die Ausbeutung von Arbeitskräften zu eradizieren. Weltweit ist der Sklavenhandel immer noch aktiv, in manchen Ländern landen die Opfter in Fabriken, als billigste Arbeitskräfte.

Auch die Bekämpfung von Korruption ist ein Thema bei der ICC. Korruption findet weltweit statt, sie ist nicht regional begrenzt, daher ist Vorsicht und Sorgfalt sowohl im nationalen wie internationalen Handel geboten.


Zunehmende Gefahr für Vermögende (HNWI, UHNWI): Entführungen, Kidnapping, Menschenraub, Freiheitsberaubungen, Erpressungen und Lösegeldforderungen

26.07.2016

Die richtige und praxiserprobte Vorbeugung gegen Entführungen, ist eine der Hauptmaßnahmen für wohlhabende Personen und Familien, um das Risiko bestmöglich reduzieren oder gar ausschließen zu können.

Natürlich denkt man zunächst bei Kidnapping- und Entführungsfällen an die hohen Lösegeldforderungen die von den Entführern gestellt werden. Manche mögen nun auch denken, dass es bei den Vermögenden ja nicht unbedingt die Ärmsten trifft und diese sich das doch wohl schon irgendwie leisten können oder gar diesbezüglich eine entsprechende K&R Versicherung abgeschlossen haben und somit selbst gar nicht zahlen müssen. Das ist ein wenig zu kurz gegriffen und trifft den Schaden den solch ein Negativereignis anrichtet nur zum Teil. Neben dem finanziellen Schaden muss man auch immer den psychischen Schaden mit berücksichtigen, den so ein Negativereignis mit sich zieht; sowohl für den/die Entführten als auch für die Familienangehörigen.

Auch Personen, die weder wohlhabend sind noch im öffentlichen Leben stehen, können ebenfalls Opfer einer Entführung werden; dies geschieht öfter als man denkt und es die Öffentlichkeit mitbekommt. Solche Fälle werden nämlich nicht wie der aktuelle Fall „Bernie Ecclestone“ (Entführungsopfer: Schwiegermutter Aparecida Schunk Flosi) in die Öffentlichkeit hineingetragen und von den Medien regelrecht ausgeschlachtet (Stand: 26.07.2016).

Dennoch ist es offensichtlich ein primäres Risiko für Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen und/oder über sehr viel Geld und Vermögen verfügen; wie die HNWI´s (High Networth Individuals) bzw. UHNWI´s (Ultra High Networth Individuals).

Entführungs- bzw. Kidnap & Ransom Response

Eine Entführung ist immer eine psychische Tortur für den bzw. die Entführten. Das Opfer weiß oft nicht den Hintergrund der Entführung, ob es bereits eine Lösegeldforderung gibt, wie die Angehörigen auf die Forderung und Situation reagieren oder ob andere Motive verantwortlich bzw. der ausschlaggebende Grund sind. Das Schlimmste allerdings ist, die Unwissenheit, ob man die Entführung lebend überstehen wird. Der bzw. die Entführer hingegen haben ein ganz klares Motiv und Ziel vor Augen. Es geht in der Regel um Geld; es ist ein Geschäft … nicht mehr und auch nicht weniger. Im Rahmen der Entführungs- und Kidnap & Ransom Response beschäftigt man sich mit dem Entführer, dessen Forderung(en), seinen Motiven sowie dessen Psyche und Denkweise. Man steigt in die Lösegeldverhandlungen und Verhandlungen hinsichtlich anderer Bedingungen wie Geldübergabe, Sicherheit und Unversehrtheit des Opfers, Beweise für die Unversehrtheit (Proof of Life) u.v.m. ein. All dies sind Handlungen, die nur erfahrene Verhandlungsführer durchführen können und auch sollten. Auch wenn die Drohung seitens der Entführer im Raum steht, dass keine Polizei oder sonstige Akteure (auch private Sicherheitsexperten) hinzugezogen werden sollen, so wäre dies ein grober fahrlässiger Fehler. Der bzw. die Entführer haben i.d.R. ein ureigenes Interesse an der sicheren Übergabe des Entführungsopfers, sobald die Forderungen erfüllt sind. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, so wird er vermutlich das Entführungsopfer töten und verschwinden lassen, um keine Hinweise bzw. Beweise zu hinterlassen.

Wie kann man sich nun vor Entführungen, Kidnapping, Menschenraub und Freiheitsberaubungen schützen?

Kidnap & Ransom – bzw. Entführungs – Awareness ist ein wichtiger Ansatz, um bestmöglich auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein oder erst gar nicht in solch eine Situation zu gelangen. Des weiteren haben vermögende Familien natürlich die finanziellen Mittel sich mit Personenschutz (umgangssprachlich auch Leibwächter und Bodyguards genannt) punktuell oder ganzheitlich auszustatten. Dies ist sicherlich neben der vermittelten Awareness eine der Hauptmaßnahmen die man zum Schutz vor Entführungen treffen kann.

Personenschutzmaßnahmen können entweder punktuell oder ganzheitlich umgesetzt werden; je nach Gefährdungslage und Bedrohungslage. Über eines muss man sich aber immer im Klaren sein: Erhöhte Sicherheit kommt immer mit Einschränkungen! Ein ganzheitlicher Personenschutz bedingt Einschnitte in der Privatsphäre, dessen muss man sich als Schutzperson bzw. Schutzfamilie bewusst sein.

K&R Versicherungen werden von diversen Versicherungsagenturen und Versicherungsunternehmen angeboten; beispielsweise sind dies AON, ERGO, VHV, AXA, GOTHAER, GENERALI, HDI GERLING, ZURICH um nur einige davon zu benennen. Lösegeldversicherungen oder auch Entführungsversicherungen werden dementsprechend auch von Unternehmen in Anspruch genommen, welche z.B. in Regionen mit einem hohen Risiko und hoher Entführungsgefahr operieren. Selbstverständlich können auch (vermögende) Privatpersonen und Familien solche Spezialversicherungen für sich abschließen.

Fazit:

Eine Entführungsberatung, K&R Beratung und im Negativereignisfall auch Verhandlungsführungen mit den Entführern sowie Lösegeldverhandlungen sind nichts für Amateure, Rambos und unerfahrene Sicherheitsberater. Familien und auch Unternehmen sowie die rechtlichen Vertreter sind hierbei immer überfordert und bedürfen professioneller Unterstützung. Erfahrene Sicherheitsexperten können sowohl Kidnap & Ransom bzw. Entführungs – Awareness für ein Unternehmen als auch für gefährdete vermögende Familien bieten. Ein umfassendes Schutzkonzept, welches ebenfalls Personenschutzmaßnahmen inkludieren kann bzw. sollte, rundet das Schutzprogramm ab.


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