Kandidatenüberprüfung vor der Einstellung

05.04.2016

Ein Bewerbercheck ist gängige Praxis und gehört in vielen Unternehmen zur Unternehmenspolitik und zum Standartprozess. Es mag nicht bei jedem Bewerber nötig sein, meistens kommt es eher auf die Position an, die es zu bekleiden gilt. Ein Mechaniker in einem Werk kann in der Regel wenig Schaden anrichten, Kundendienstmitarbeiter werden auch eher selten auf den Gedanken kommen, z.B. ihren Lebenslauf zu fälschen, um sich unter falschen Vorwänden einen Job zu verschaffen. Doch auch ein kaufmännischer Mitarbeiter kann in der falschen Position Schaden anrichten, fehlt z.B. die nötige Erfahrung oder Kenntnis. Doch sind es in der Regel eher höhere Positionen mit viel Verantwortung oder Zugang zu sensiblen Firmendaten, bei welchen ein Pre-Employment Screening angebracht ist.
In 2012 gab es einen Fall, der sehr viel Schlagzeilen machte. Ein Internet-Gigant stellte einen neuen CEO ein. Der neue CEO war bereits lange im Geschäft, der Erfahrungsschatz wahrscheinlich ausreichend. Jedoch stellte sich heraus, dass der CEO seinen Lebenslauf geringfügig optimiert hatte. Nach nur vier Monaten fand das Unternehmen heraus, dass der neue Mitarbeiter auf seinem Lebenslauf einen Universitätsabschluss in Informatik angegeben hatte, den er nie erworben hatte. In diesem Fall wurde kein finanzieller Schaden angerichtet, es war jedoch ein grober Vertrauensmissbrauch. Und es zeigt dass Vertrauen zwar gut ist, aber Kontrolle in Form eines Kandidatenchecks meistens besser ist, wenn man neue Mitarbeiter einstellt.

Kandidatenüberprüfung zum Schutz des Unternehmens

Jeder Bewerber kann ein potenzieller Glücksgriff für ein Unternehmen sein, und kann die Geschäftstätigkeit positiv beeinflussen. Doch auch das Gegenteil kann der Fall sein, und kein Business kann es sich erlauben, wochenlang oder über Monate hinweg ungeeignete oder kriminelle Kandidaten zu beschäftigen, um am Ende festzustellen, dass der Bewerber nicht die Wahrheit gesagt hat, und für die Position ggf. gänzlich ungeeignet ist oder anderweitig ein Risiko darstellt.
Papier ist geduldig, auch wenn es sich um einen Lebenslauf handelt, und auch das Profil bei Xing, LinkedIn & Co. kann gefälscht sein. Pre-Employment Screening beinhaltet auf jeden Fall die Validierung der Echtheit der getätigten Angaben des Bewerbers z.B. eines Universitätsabschlusses oder einer Ausbildung. Auch die berufliche Vorgeschichte muss auf Wahrheit geprüft werden. Schriftliche Zeugnisse sind leicht zu fälschen, eine Anfrage bei einer Personalabteilung kann jedoch Aufschluss über den Wahrheitsgehalt liefern.

Finanzielle Schäden und Schaden durch Betrug

Die Bewerberüberprüfung ist nicht nur für hochrangige Mitarbeiter bzw. Führungskräfte sinnvoll sondern für jeden einzelnen Bewerber, wenn es sich um ein Unternehmen oder eine Position im Unternehmen handelt, die mit Zahlungsverkehr oder sonstigen sensiblen Bereichen zu tun hat. In solchen Positionen muss oft ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden, doch oftmals ist dieses leider nicht ausreichend. Ein spezieller Kandidatencheck (Pre-Employment Check) kann erforderlich sein. Insbesondere, wenn man Mitarbeiter aus dem Ausland einstellen möchte, oder Mitarbeiter, die an verschiedenen Standorten gelebt haben, und bei welchen die Vergangenheit eher schwer nachvollziehbar sein mag.

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